Was man mit mir so erlebt

„Manchmal hab ich schon das Gefühl, in einen Spiegel zu sehen, wenn wir uns unterhalten. Und das passiert immer wieder und an unterschiedlichen Stellen. Fast schon unheimlich. Und trotzdem schön …“
Zitat einer Frau (damals 34), mit der ich mich 8 Jahre fast ausschließlich geschrieben und die ich nie getroffen habe. Sie trägt seit ihrer Kindheit einen „schwarzen Fleck“, von dem sie nur ihrem Mann und mir erzählte.

„Danke, vor allem fürs Verstehen … Als mein Freund mich vorhin fragte, was los sei, hab ich es ihm nicht sagen können… Weil er mich nicht versteht. Nicht verstehen kann… Ich erreiche ihn mit meinen Worten und Gedanken gar nicht. Und du bringst es nach einmal Lesen auf den Punkt…
… So offen reden kann ich grad nur mit dir.“
Zitat einer Frau Mitte 40, teils mit Depressionen kämpfend, sich oft trotz Partnerschaft und Freunden allein fühlend, die gern lange Texte schreibt, aber keine Abschlüsse finden kann.
Menno. Warum erzähle ich DIR das?“
Zitat der gleichen Frau zwei Tage nach unserem ersten und rein schriftlichen Kontakt, nachdem sie erzählte, dass sie eigentlich Lust auf ein Abenteuer mit einer Frau hätte, aber sich nicht traut und keiner von diesem Wunsch weiß.

„Wir verstehen uns!“
Worte einer über 80-Jährigen, mit der ich wenige Minuten gesprochen hatte, die sich fragt, wozu sie geboren wurde, die Depressionen kennt und sich dreimal eine Stelle aussuchte, an der sie sich hätte aufhängen können.

„Deine Worte: Es gibt für mich nichts mehr hinzuzufügen. Genau so. Nicht anders. Und selbst die Gedanken (Verständnis?) um Hitler habe ich auch. 1:1. Bin schon erstmal platt. Sollte ich vielleicht nicht schreiben, aber irgendwie „schön“ zu wissen, dass da doch jemand ist der einen versteht.“
Sätze der 39-jährigen Schwester meines ehemaligen Mitschülers Ulli, mit der ich mich nach dessen Suizid schrieb und die in ihrem Vater klar einen Narzissten sieht. Für die Schwester steht fest, dass der Narzissmus ihren Bruder in den Selbstmord getrieben hat – für mich auch.

„Du liegst recht oft richtig, denk ich.“
Zitat einer Frau Anfang 30, die mir so gut wie nie im ersten Anlauf recht gab.

„Ich hätte gern einen Sohn wie Sie. Meine Kinder verstehen mich nicht.“
Zitat meiner Gartennachbarin (Ü70), die unter Depressionen leidet und mit der ich ansonsten wenig sprach.

„Du bist fast der Einzige dem ich alles erzähle und die Fragen stelle. Um Rat / Hilfe bete. Und das länger wie nur 3 Monate oder so … Mein „Kreis“ ist so klein, weil ich irgendwann nicht mehr mit Personen zurechtkomme. Irgendwas stört mich dann und dann bin ich gestresst …Ende ist meistens der Kontaktabbruch.“
Zitat einer damals 18-Jährigen, mit der ich 5 Jahre schrieb, deren Familie sie kaputtgemacht hatte. Folge waren starke depressive Phasen, teils mit Angststörungen, Selbstverletzungen, Suizidabsichten. Mit 23 erlitt sie einen Schlaganfall.

„Sorry das ich so direkt frage, aber es fällt mir so leicht mit dir zu reden, ebenso ist die Angst weg, die ich zum Anfang hatte. Du hast die richtigen Knöpfe bei mir gedrückt und dabei merke ich, dass sich gewisse Sachen in mir lösen, ohne dass mir es bewusst war. Nach der Trennung von meinem Mann hatte ich ohne Diät abgenommen und das nicht gerade wenig. Und jetzt merke ich auch durch Aussagen anderer, dass ich etwas raus lasse, was sich körperlich wie auch mental positiv auswirkt.“
Zitat einer Frau, Mitte 40, die immer wieder von ihrer Mutter geschlagen worden war, mit einem prügelnden Ehemann lebte, nach unserer dritten Mail alles auf den Tisch legte, was selbst jene Freundin nicht wusste, die uns bekanntgemacht hatte. Ihr Gesicht kenne ich nicht.

„Schon krass. Als du zu mir sagtest, mein Waschbedarf wird sich erhöhen, wenn ich mich eines Tages aus dieser Beziehung lösen kann, dachte ich nur: Kann ich mir nicht vorstellen, dafür isses zu schön. Echt wie unter Droge. Und dann gegen Ende fand ich, er stinkt und seine Annäherung war nur widerlich, praktisch das komplette Gegenteil. Hatte ich so noch nie.“
Zitat einer 43-Jährigen, die ein halbes Jahr an einem Narzissten klebte.

Ich bin kein Life Coach, kein Psychologe, kein Heiler, kein Problemlöser, kein Philosoph.

Ich bin Zuhörer und Erzähler.

Ich bin Thorben Sonnestrant.


Wir haben einen wunderbaren Planeten unter unseren Füßen. Wir haben alle technischen Möglichkeiten, um die Zeit, in welcher wir auf dieser Erde wandern, sorgenfrei zu erleben. Wir haben alle Chancen, um glücklich zu sein, ob allein oder mit einem Wesen an unserer Seite. Wir sind die fortgeschrittendste Art im Umkreis von Lichtjahren. Nur eines können wir offenbar nicht: aus der Geschichte lernen. Zeit, dass sich das dreht.


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Erklär mir Gefühle: Empathie

Erklär mir Gefühle: Empathie

„Weißt du, was er in dir sieht?“, frage ich Anja. „Platonische Freundin? Potentielle Frau fürs Leben? Mögliche Bettgeschichte?“

Mach, was Meggie macht.

Mach, was Meggie macht.

„Da war nichts.“ Meggie hatte eine schöne Kindheit, dennoch geht es ihr schlecht. Warum?! Dann erwacht der Elefant.

Post von Papa

Post von Papa

Du wartest. Und wartest. Das Warten tut dir weh, dennoch wartest du weiter.

Mit deinem Rucksack ins neue Jahr

Mit deinem Rucksack ins neue Jahr

Jeder hat so sein Päckchen zu tragen – für mich ein furchtbarer Spruch. Ich sehe dabei immer ein Schulterzucken, als wäre es ein Naturgesetz, dass jede Generation der nächsten Steine in den Rucksack packt.

Meine Kinder (3 und 11)

Meine Kinder (3 und 11)

Was macht dich glücklich, mein Kind? Was fehlt dir? Was hast du damals vermisst, was willst du heute nachholen? Würde es mir damit besser gehen?

Erklär mir, wie sich Liebe anfühlt

Erklär mir, wie sich Liebe anfühlt

„Ich laufe auf Pfaden, welche ich mit ihr ging, sehe immer wieder ihre Spuren, höre ihre Stimme, weit weg. An Bänken, Brücken, auf Wiesen kleben Bilder von uns, die keiner entfernt hat.“

Erklär mir Gefühle: Hass

Erklär mir Gefühle: Hass

Also bete ab jetzt pausenlos und so laut du kannst, dass du stirbst, bevor dein Opfer lernt, dich zu hassen.

Erklär mir Gefühle: Unsicherheit

Erklär mir Gefühle: Unsicherheit

Wie sich Unsicherheit anfühlt, braucht Mats Maike aber nicht erklären. Wenn es ein Gefühl gibt, mit dem praktisch jeder Patient in der Klinik vertraut ist, dann dieses.

Erklär mir Gefühle: Sanftmut

Erklär mir Gefühle: Sanftmut

„Kannst du mir das Foto schicken? Von der Libelle in deiner Hand? Das find ich noch schöner als mir Sanftmut mit King Kong vorzustellen. Oder ich nehm beides, das geht auch. Wenn ich das Bild sehe, kann ich mich bestimmt an deine Geschichte erinnern und kann mir Sanftmut vorstellen.“

Erklär mir Gefühle: Freude, Glück, Leichtigkeit

Erklär mir Gefühle: Freude, Glück, Leichtigkeit

… manchmal sind Maikes kleine und Mats´ große Hand dicht beieinander, um anschließend ihrer eigenen Wege zu gehen, bis zur nächsten Begegnung. Viele Töne hallen nach, im Raum und in den Köpfen. Die Momente, in denen sie einen gleichen Rhythmus finden, lassen sich an ihren Gesichtern ablesen.

Erklär mir Gefühle: Wut

Erklär mir Gefühle: Wut

Die Gelegenheiten, bei denen er noch einmal neben Maike am See sitzen könnte, verrannen mit all den Tropfen, die unaufhörlich auf den Weg trommelten, den er von seinem Zimmer aus sah.

Erklär mir Gefühle: Liebe

Erklär mir Gefühle: Liebe

„Ja. Ich habe mir Liebesfilme angeschaut, um zu lernen, wie sich Liebe anfühlt. Du schreibst Bücher, auch über Liebe. Wenn mir einer das erklären kann, dann du.“

Sei fleißig, dann stirbst du.

Sei fleißig, dann stirbst du.

„Ich habe mich gefreut, wenn Papa fünf Minuten Zeit für mich hatte.“ Jens hat den Arbeitseifer seines Vaters geerbt und wird in sechs Jahren sterben.

Brief an Dich

Brief an Dich

Du trägst mich auf deinen Schultern durch gute und schlechte Zeiten. Wir haben keine Liebesbeziehung, sind eine Zweckgemeinschaft mit gewissen Vorzügen.

Herr Doktor tötet seine Kinder

Herr Doktor tötet seine Kinder

Suizid kann Freiheit bedeuten. 2020 hat Ulli die erste freie Entscheidung seines Lebens getroffen. Dieser Neubeginn bedeutete seine Freiheit. Und sein Ende.

Das Märchen von der selbstverständlichen Mutterliebe

Das Märchen von der selbstverständlichen Mutterliebe

Saskia gibt mit Ü40 die Hoffnung nicht auf, von ihrer Mum ein nettes Wort für ihr Dasein zu hören. Bettina bekam mit 20 ein Kind, um ihrem Elternhaus zu entkommen – und lebt seitdem in den gleichen Verhältnissen.

Woher kommt Hass?

Woher kommt Hass?

Natascha Kampusch als Hassobjekt?! Das macht keinen Sinn – doch beim Zuhören erklärt sich auch beim Thema Hass, wie sich unsere „Special Effects“ entwickeln.

Wie entsteht Sucht?

Wie entsteht Sucht?

Annie ist 16, 1,70 m, 40 kg. Ihr Vater versteht nicht, warum sie nicht einfach mehr isst. Er selbst steckt jeden Monat 500 Euro in sein Onlinespiel. Annies Mutter vermeidet Diskussionen mit ihm über ihr Rauchen. Verstehen des jeweils anderen? Fehlanzeige.

Ein Witz

Ein Witz

In mitten des Ozeans sinkt nach heftigen Stürmen ein Boot ganz langsam. Der Mann darin ist erschöpft, er bekommt den Kahn einfach nicht mehr leer, so sehr er sich bemüht.Ein zweites Boot nähert sich, der Mann schöpft Hoffnung – Rettung in Sicht nach langer Zeit.Der andere Mann kommt immer näher, grüßt kurz, schaut: „Ich bin […]

Verrückt – Das Interview

Verrückt – Das Interview

Frage: Was muss passieren, damit diese Welt weniger verrückt ist? Antwort: Wir müssen zuhören lernen. Oder wir verbieten das Kinderkriegen.

#verrückt: Von Opfern und Tätern

#verrückt: Von Opfern und Tätern

Jochen wäre fast ertrunken, der Vater zerrte ihn wieder ins Wasser. Opfer und Täter, weiß und schwarz. Doch ist es wirklich so einfach?

Der Stein vor mir.

Der Stein vor mir.

Vor mir liegt ein Stein. Kein kleiner Kiesel. Er lässt mich nicht vorwärts kommen – oder schützt er mich?

Mein liebes Leben

Mein liebes Leben

Wir hatten es selten leicht miteinander, du und ich. Von Liebesbeziehung konnte kaum die Rede sein, mein liebes Leben.

Hör auf mit dem Scheiß

Hör auf mit dem Scheiß

Wenn dein Ego nie wachsen konnte, ist es dir eben egal, wie ehrlich ein „Ich liebe dich“ ist. Hauptsache, du bekommst es zu hören.

Von Worten und Narben

Von Worten und Narben

„Die langen Ärmel ihrer Bluse rutschten nach unten, als sie in ihrer Freude die Hände noch oben riss.
Er sah ihre Narben am Handgelenk …“ – Wie geht es wohl weiter?

Mein Beileid (für die Angehörigen)

Mein Beileid (für die Angehörigen)

„Wie konnte sie nur? Ja, ihr ging es dreckig, aber was sollten wir denn machen? Mein tiefempfundenes Beileid. Sag´ Bescheid, wenn du Hilfe brauchst. Jetzt muss ich erstmal los.“

Lady in Red

Lady in Red

Im dunklen Wasser des kleinen Sees versinken Nachtgedanken, heißt es. Doch aus ihm können auch zauberhafte Wesen steigen.

Ich bin tot.

Ich bin tot.

Ich hab´s geschafft: Ich bin tot. Endlich kann ich machen, was mir Freude am Leben gibt.