Opfer und Täter
Die Rollen sind in diesen Beispielen klar verteilt: Die einen – Jochen, Saskia, Fritz und Katrin – willst du in die Arme nehmen und rückwirkend beschützen. Den anderen – Karsten, Anika, Josef und Lara – willst du den Arsch aufreißen.
Problem: Karsten, der Hanna in höchster Not einfach sitzen ließ, ist in Wirklichkeit ebenfalls Jochen, der als Kind fast ertrunken wäre. Anika, die ihren Freund immer wieder betrogen hat, heißt in Wirklichkeit Saskia und ist jene Frau, die von ihrem Vater geschlagen wurde. Josef, der 24 Jungen und Männer missbraucht und getötet hatte, ist in Wirklichkeit Fritz Haarmann, der von seinem Bruder missbraucht worden sein soll und einer der berüchtigsten Massenmörder der deutschen Geschichte wurde. Lara, die heute ihr Kind vernachlässigt, heißt in Wirklichkeit Katrin und ist jene Frau, die schon als Baby Gewalt erfuhr.
Als Kinder waren sie Opfer, als Erwachsene sind sie Täter. Schwarz-weiß funktioniert also nicht. Aus Opfern werden immer wieder Täter und deshalb gilt:

Ja, man kann den Tätern ins Gewissen reden: „Mensch, du weißt doch aus eigener Erfahrung, wie es sich für ein Opfer anfühlt und jetzt machst du den gleichen Scheiß?!“ Ja, man kann an die Vernunft appellieren, immer und immer wieder.
Oder wir stellen uns endlich der Realität, hören den Tätern zu, lernen aus ihren Geschichten und akzeptieren, dass der Mensch selten etwas mit Vernunft zu tun hat. Es geht nicht darum, Mitleid mit den Tätern zu haben und die Opfer in den Hintergrund zu drängen. Das würde auch nicht funktionieren, denn Opfer und Täter sind so gut wie immer ein und die selbe Person, nur dass Jahre bis Jahrzehnte zwischen Opfer sein und Täter sein liegen.
Krieg im Kinderzimmer
Ja, nicht aus jedem Jungen, der unter einem despotischen und den Lebensweg vorgebenden Vater aufwächst, wird ein Diktator mit Bärtchen über der Lippe, der die halbe Welt in Schutt und Asche legt. Auch mein einstiger Mitschüler Ulrich hatte einen solchen Vater. Ulrichs Schwester schrieb nach dem Suizid ihres Bruders: „Ulrich, du bist jetzt frei. Keiner mehr, der dir sagt, was du tun und lassen sollst, was richtig ist und was falsch, keiner mehr, der dir Entscheidungen aufdiktiert. Diese, deine letzte Entscheidung hast du das einzige Mal in deinem Leben ganz allein getroffen.“
Für die Geschwister waren Kindheit und Jugend Psychoterror, Krieg im Elternhaus. Sie brauchten keinen Diktator, um zu leiden und lebenslänglich gezeichnet zu sein. Ihren Vater sieht sie ganz klar als Narzissten und auch er wird nicht einfach so diese Persönlichkeitsstörung entwickelt haben. Auch dieser Täter war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einst Opfer.
Ulrichs Schwester sagt heute: „Und ja, auch ich habe erfahren und musste mir eingestehen, vom Opfer zum Täter in meiner eigenen Familie geworden zu sein.“
Aus den Geschichten lernen
Nur wenn wir den Geschichten der Täter zuhören, werden wir begreifen, dass der Schutz von Kindern die einzige Strategie ist, um Gewalt, Missbrauch, Mobbing, Rassismus und Hass zurückdrängen zu können. Die Wiege von all dem, was wir mit Gesetzen und Appellen und Kampagnen in den Griff bekommen wollen, steht im Kinderzimmer. DAS ist die Moral der Geschichten der Täter. Und wer nun abwinkt, sollte sich eine Frage stellen: „An welcher Stelle bin ICH zum Täter geworden?“
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- Was Vater & Sohn verbindet, trennt sie„Warum hat er mich nicht lieb? Bin ich einfach ein Nichts?“ Diese Fragen stellt sich Katis jüngerer Sohn und denkt dabei an seinen Vater.
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1,9 Millionen unserer erwachsen gewordenen Kinder verlassen offiziell psychisch kaputt ihr Elternhaus – und es ist uns egal. 28% der Erwachsenen insgesamt gelten als psychisch erkrankt – und es ist kein Thema. Die Gründe für diese Zahlen erklären aber, was mit dieser Welt nicht stimmt. Deshalb braucht das Thema psychische Gesundheit endlich maximale Aufmerksamkeit. Ich wäre Dir wirklich dankbar, wenn Du mit auf die Pauke hauen würdest, denn allein packe ich es nicht. Auch wenn du „nur“ Teil des Chors sein möchtest, dich in den hinteren Reihen verstecken möchtest oder dir die Kraft fehlt zum lauten Singen: absolut kein Problem. Hauptsache, du bist auf irgendeine Weise anwesend. Auch wenn du nur als Teil der Abonnentenzahl auftauchst, ist dem Thema geholfen.

Der Zuhörer
Jeder Mensch hat zwei Ohren. Nur was wir damit anfangen, ist recht unterschiedlich. Umso erleichternder ist es in Krisenzeiten, wenn du jemanden findest, der zuhören kann. In den letzten Jahren lernte ich, dass dies offenbar meine Superkraft ist. Diese biete ich Dir hier an.